Theologenbriefwechsel




Über die Datenbank






Briefe und Überlieferungen


Diese Datenbank erschließt seit 2017 den Briefwechsel aller führenden südwestdeutschen Theologen (ca. 200 Personen), die zwischen 1550 und 1620 in der Kurpfalz, Württemberg oder Straßburg gewirkt haben (➔ Projektbeschreibung).

Die Datenbank umfasst derzeit 3900 freigeschaltete Briefe und wird bis zum Projektende im Jahr 2031 auf ca. 35.000 Briefe anwachsen. Bei den Brief-IDs handelt es sich um zufällige fünfstellige Zahlen ohne Bedeutung für Reihenfolge oder Anzahl der Briefe. Als Brief aufgenommen werden Schriftstücke, bei denen die Theologen (allein oder zusammen mit anderen Personen) als Absender oder Adressat in Erscheinung treten und die an einen bestimmten Empfänger oder Empfängerkreis gerichtet sind. Hierzu zählen neben Briefen im engeren Sinne auch einige Gutachten und andere Textsorten mit brieflichem Charakter. Daneben werden aus zeitgenössischen Drucken nicht nur Widmungsbriefe und Abdrucke anderer Briefe, sondern auch „an den Leser“ gerichtete Vorreden der Theologenkorrespondenz zugerechnet. Bloße Brieferwähnungen ohne Wiedergabe von Inhaltsfragmenten werden nur dann aufgenommen, wenn ein konkretes Datum bekannt ist.

Die oft mehrfache und überwiegend handschriftliche Überlieferung der Briefe wird möglichst vollständig verzeichnet. Bei Handschriften wird neben der besitzenden Institution und der aktuell gültigen Signatur grundsätzlich auch die Überlieferungsform (Konzept, Ausfertigung, ... ) angegeben. Die Reihenfolge, in der die Handschriften aufgelistet werden, spiegelt aber nicht unbedingt die Entstehungsreihenfolge wieder. Die Liste der Fundorte wird um Angaben zu modernen Editionen, Literaturhinweise und Links zu anderen Briefdatenbanken ergänzt. Kataloge besitzender Institutionen werden verlinkt, wenn sie Datensätze zu einzelnen Briefen enthalten.

Prof. Dr. Hermann Ehmer ist für die Überlassung seiner unveröffentlichten und umfangreichen Rechercheergebnisse zum Briefwechsel Johannes Brenz‘ zu danken.


Daten und Formate


Neben den notwendigsten Eckdaten (Datum, Verfasser, Absendeort und Adressat) werden auch folgende Daten bei sämtlichen Briefen erhoben, sofern genannt oder zu erschließen: Zielort, Präsentationsdatum, Incipit, Sprache, Überbringer und Transportstationen. Erschlossene Angaben und Unsicherheiten werden grundsätzlich gekennzeichnet. Inhaltlich beschrieben werden die Briefe durch Regesten und durch Schlagworte der erwähnten Personen, Orte und Sachen. Die Verschlagwortung der Personen und Orte erfolgt vollständig; die Sachverschlagwortung liegt im Ermessen des jeweiligen Bearbeiters und zielt auf die jeweils relevantesten Briefinhalte.

Im Laufe der Zeit werden zu etwa einem Drittel der Briefe Digitalisate und zu einigen Briefen Transkriptionen ergänzt. Außerdem werden die vollständig kommentierten Editionen der gedruckten ➔ Projektbände  bald nach deren Erscheinen auch in der Datenbank geboten. Die Texte sind in TEI-XML codiert und können heruntergeladen werden.


Suchfunktionen


In der tabellarischen Briefsuche stehen die wichtigsten Attribute zur Filterung und Sortierung zur Verfügung. In der Personen-, Orts- und Sachensuche werden über das Namensfeld auch Alternativbezeichnungen gefunden.

In den Erweiterten Suchenfunktionen für Briefe und Personen können mehrere Suchkriterien kombiniert und einzelne Attribute gezielt angesprochen werden. Zum Beispiel können über die Auswahl "Verfasser: Name" und "Text" die Texte aller transkribierten Briefe eines Autors durchsucht werden. Die Operatoren NICHT und VORHANDEN bieten Optionen zur weitreichenden Eingrenzung der Suchergebnisse. Dank der durchgehenden Verschlagwortung der Briefe empfiehlt sich für die Suche nach erwähnten Personen, Orten und typischen Sachbegriffen die Verwendung der Auswahloption "Schlagworte: ...".

In allen Suchen werden Sonderzeichen nicht als Wildcards interpretiert und in den meisten Fällen als Text unterstützt. Sucheingaben in Textform werden auch innerhalb der Attribute gesucht („enthält“ statt „ist gleich“) und der Abgleich erfolgt nicht auf Wortebene, sondern auf Zeichenebene, sodass auch Wortteile gefunden werden. Die Erweiterte Suche unterscheidet Groß- und Kleinschreibung (Case sensitivity), die anderen Suchfunktionen nicht.


Register


Die Suchfunktionen für Personen, Orte und Sachen können wie alphabetische Register verwendet werden, wenn die Suchfelder leer gelassen oder mit mehrdeutigen Begriffen oder Begriffsteilen ausgefüllt werden. Daneben gibt es ein gegliedertes Sachregister, das auf den hinterlegten hierarchischen Beziehungen der Schlagwörter zueinander basiert. Nach Aufruf einer Person, eines Ortes oder einer Sache erhält man neben weiterführenden Informationen (Normdaten, Biogramme, Literatur, Links) eine Liste aller zugehörigen Briefe.

Mythologische oder literarische Gestalten werden den Personen zugerechnet, sofern es sich um Menschen handelt. Andere Wesen und Götter sind im Sachregister zu finden. Das Ortsregister umfasst sämtliche geographischen Kategorien zwischen Kontinenten und Gebäuden. Das Sachregister enthält behandelte Themen, Bibelstellen, Werke/Zitate, Ereignisse und Institutionen. Institutionen wie Stadträte oder Universitäten erscheinen zusätzlich im Personenregister, wenn sie als Verfasser oder Adressat eines Briefes in Erscheinung treten.


Technische Umsetzung


Die Datenbankanwendung wurde innerhalb der Forschungsstelle unter Verwendung des MERN-Stacks (MongoDB, ExpressJS, ReactJS, NodeJS) entwickelt und wird stetig erweitert und angepasst.

Konzeption: Daniel Degen

Entwicklung: Daniel Degen, Moritz Mock, Ramdip Gill, Julian Libor, Christopher Magin, Leonard Metzler

Die XSLT-Skripte wurden von Dario Kampkaspar erstellt.